Mit der Numinis E Modellreihe betritt nun auch Centurion das Segment der vollgefederten E-Mountainbikes. Im Rahmen ihrer Neuheitenpräsentation hatten wir die Möglichkeit, ihr neues E-Mountainbike Flaggschiff, das Numinis E 2000.27 mit 120 Millimeter Federweg, einem ersten Kurztest zu unterziehen. Anders als der Name vermuten lässt, unterscheidet sich das Numinis E deutlich von seinem motorlosen Namensgeber und basiert auf einer komplett neuentwickelten Plattform.

Fahrspaß garantiert!
Fahrspaß schon auf den ersten Metern garantiert.

Mit dem Numinis E will der deutsche Hersteller im immer stärker umkämpften Markt der Fullsuspension E-Mountainbikes überzeugen. Ein neuartiger, eigens entwickelter Hinterbau in Kombination mit dem Bosch Performance Antrieb soll genau das ermöglichen. Selbst gestecktes Ziel der Centurion Entwickler war, nicht lediglich ein vollgefedertes E-Bike zu entwickeln, sondern ein voll offroadfähiges E-Mountainbike. Für das Modelljahr 2015 bietet Centurion neben dem Topmodell für 4.099€ noch eine günstigere Version, das Numinis E 600.27, für 3.449 Euro an.

Das neue Centuion E-MTB.
Das neue Centuion E-Mountainbike: Numinis E 2000.2.

So wurde eigens ein Rahmen entwickelt, der den veränderten Ansprüchen eines E-Antriebes entspricht. Um eine gute Antriebsneutralität zu ermöglichen, und dennoch nicht auf sensibles Ansprechen und einen schluckfreudigen Hinterbau verzichten zu müssen, setzt man auf einen virtuellen Drehpunkt am Mehrgelenker-Hinterbau. Durch die hoch verlaufenden Kettenstreben wurde ein möglichst geräuscharmer Antrieb geschaffen. Eine Steckachse mit 12mm Durchmesser sorgt für Steifigkeit am Heck. Das Gewicht des Komplettrades wird vorraussichtlich bei 20 Kilogramm liegen.

Dieser Hinterbau soll ein einzigartiges Fahrverhalten ermöglichen.
Der Hinterbau mit virtuellem Drehpunkt soll für ein einzigartiges Fahrverhalten sorgen.
Durch einen virtuellen Drehpunkt soll eine gute Antriebsneutralität und Fahrwerkssensibilität umgesetzt werden.
Durch den virtuellen Drehpunkt soll der Hinterbau sehr antriebsneutral und trotzdem sensibel und schluckfreudig sein.

Neben dem Hinterbau weiß der Rahmen auch mit anderen Details zu glänzen. Ein konisches Steuerrohr fördert eine gute Lenkkopfsteifigkeit und innen verlegte Züge sorgen für eine aufgeräumte und hochwertige Optik des Centurion Numinis E.

Die hochwertige Optik wird durch innenverlegt Züge unterstrichen.
Die hochwertige Optik wird durch innenverlegte Züge unterstrichen. Ein weiterer Kanal für eine versenkbare Sattelstütze mit Lenker-Remote ist bereits vorgesehen.

Die Geometrie wurde auf größtmögliche Agilität hin optimiert. Da der Bosch Elektromotor nur sehr schwer kurze Kettenstreben ermöglicht, wird die Wendigkeit durch einen recht steilen Lenkwinkel und eine kompakte sowie aufrechte Sitzposition realisiert. Trotz erschwerender Umstände durch den Motor konnten die Ingenieure verhältnismäßig kurze Kettenstreben umsetzten, die mit ihren 460mm zu den Kürzeren im Segment gehören. So ergibt sich selbst bei Rahmengröße L ein dynamischer Radstand von deutlich unter 1200mm.

Verhältnismäßg kurze Kettenstreben ermöglicht der einzigartige Hinterbau.
Der neu entwickelte Hinterbau ermöglicht die mit 460mm verhältnismäßig kurzen Kettenstreben .
Für eine besonders gute Kletterfähigkeit sorgt die breite Übersetzung des 11-Fach Antriebes.
Für eine besonders gute Kletterfähigkeit sorgt die breite Übersetzung des 11-Fach Antriebes mit großem 42 Ritzel.

Die Austattung des Numinis E 2000.27 gibt sich hochwertig und durchdacht. Besonders fällt hier der innovative SRAM Antriebsstrang mit 11 Ritzeln auf. Dieser ermöglicht besonders gute Klettereigenschaften, selbst steilste Anstiege stellen mit der großen Übersetzungsbandbreite keine Hindernisse mehr dar. Die RockShox Federungselemente sind hochwertig und konnten mit ihrer Performance bereits in ummotorisiertem Bereich überzeugen. Ein auffälliges Merkmal ist der 740mm breite Lenker, der das agile Fahrverhalten mit Fahrstabilität und Ruhe bei höheren Geschwindigkeiten ergänzt. Der Rest der Ausstattung ist hochwertig und dem Einsatzgebiet entsprechend ausgewählt, einzig eine Teleskopsattelstütze hätte den Fahrspaß merklich erweitert.

Die kräftige Shimano SLX Bremse sorgt auch bei dem Gewicht für anständige Verzögerung.
Die kräftige Shimano SLX Bremse sorgt für anständige Verzögerung.
Eine Teleskopsattelstütze hätte den Einsatzbereich erweitert.
Eine Teleskopsattelstütze hätte den Einsatzbereich erweitert und zusätzlich für erhöhte Sicherheit auf dem Trail gesorgt.
Ein schluckfreudiges Fahrwerk bestehend aus RockShox Federelementen.
Das schluckfreudiges Fahrwerk bestehend aus RockShox Federelementen.
Hochwertige Komponenten: Laufräder von DT Swiss und Reifen vom deutschen Hersteller Schwalbe.
Hochwertige Komponenten: Laufräder von DT Swiss mit Reifen aus dem Hause Schwalbe.
Das neue Bosch Bediensystem Nyon verfügt über bisher unerreichte Fähigkeiten.
Das neue Bosch Bediensystem Nyon verfügt über bisher unerreichte Fähigkeiten und Möglichkeiten.
Sogar eine eingebaute Sattelitennavigation ist mit der neuen Bedieneinheit möglich.
Sogar eine eingebaute Sattelitennavigation ist mit der neuen Bedieneinheit möglich.

Für 300€ Aufpreis wird das Numinis E auch in der günstigeren DX Variante mit dem neuen Bosch Nyon Bediensystem angeboten. Aufgrund der enormen Größe des neuen Displays würden wir es aber eher für Tourenfahrer oder, dank der vielen Features in diese Richtung, für Rehafahrer empfehlen. Für sportive Trailbiker ist es aufgrund des deutlich größeren Displays wohl zu anfällig für Schäden durch Stürze.

Erster Fahreindruck des Centurion Numinis E 2000.27

Zentral und beinahe schon aufrecht nimmt man auf dem Centurion Numinis E 2000.27 platzt und fühlt sich dabei sehr gut in das Rad integriert. Somit ist man sofort gewillt in Richtung der ersten Trails aufzubrechen. Wie in der Präsentation hervorgehoben, arbeitet der Hinterbau sehr antriebsneutral. In wie weit ein antriebsneutraler Hinterbau für ein E-Mountainbike wirklich notwendig ist, sei dahingestellt: Denn auch das Numinis E wird man wohl nur in äußersten Notfällen ohne Unterstützung fahren. In Anbetracht dessen, dass die Antriebsneutraliät am Numinis E nur geringe Einflüsse auf das Ansprechverhalten des Hinterbaus hat, geht es zumindest nicht auf kosten der Fahrperformance. Im mittleren Federwegsbereich arbeitet das System sehr solide und fühlt sich nach deutlich mehr als den 120 Millimeter an. Gegen Ende des Federwegs wird der Dämpfer stark progressiv. Dies verhindert trotz des verhältnismäßig hohen Gewichts eines E-Mountainbikes, in diesem Fall um die 20kg, dass der Hinterbau durchschlägt.

Zentral Geometrie und ausgewogene  Fahreigenschaften begeistern nicht nur auf Forststraßen.
Die gelungene Geometrie und ausgewogene Fahreigenschaften begeistern nicht nur auf Forststraßen.

Für ein 120mm Fullsuspension ist das Centurion Numinis E erstaunlich agil und verspielter als erwartet. Die mit 460mm kurzen Kettenstreben sowie der mit 422 Millimeter sehr kurze Reach (horizontale Line zwischen Innenlagermitte und Steuerrohrmitte) bei Größe L sind dabei ebenso maßgeblich an der guten Trailperformance, wie die insgesamt durchdachte Ausstattung des Bike. Besonders fällt einem dabei der 1 x 11 Anrieb aus dem Hause SRAM auf: Mit dem großen 42er Ritzel lassen sich im Gegensatz zu einem Bike mit einem normalen 36 Ritzel deutlich steilere Rampen mit Hilfe des Bosch Performance Antriebs erklimmen.

Lediglich eine steifere Gabel, sowie eine versenkbare Stattelstütze hätten das Abfahrtserlebnis noch geseigert.
Lediglich eine steifere Gabel, sowie eine versenkbare Stattelstütze hätten das Abfahrtserlebnis noch gesteigert.

Fazit: Zusammenfassend können wir nach einer ersten kurzen Testrunde festhalten, dass Centurion mit dem Numinis E ein souveräner Einstieg in den Markt der vollgefederten E-Mountainbikes gelungen ist. Für 4.099€ bekommt man mit dem Centurion Numinis E 2000.27 ein hochwertig und durchdacht ausgestattetes E-Mountainbike.

Text: Max-Philip Schmitt


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Über den Autor

Max-Philip Schmitt

Max ist der Mann fürs Business, für Strategien sowie die Unternehmensvision und verliert dabei nie den Blick fürs Wesentliche. Er ist gemeinsam mit seinem Bruder Robin einer der beiden Gründer vom Verlag 41 Publishing und den dazugehörigen Magazinen. Während alle anderen nur Geld ausgeben, schaut Max, dass welches reinkommt. Auch wenn er selbst nicht redaktionell arbeitet, sitzt er dennoch extrem viel auf dem Rad und ist die Person, die am häufigsten zu Lunch-Rides aufruft.