Testbericht: Moustache Samedi FS27/9 Gold E-Mountainbike
Mit Spannung erwarteten wir im Frühjahr das Samedi FS27/9 Gold des französischen Herstellers Moustache Bikes. Vielen Bikern ist der Hersteller bislang noch nicht geläufig, dabei wirken die Bikes bereits auf den ersten Blick sehr vielversprechend. Unsere Erwartungen im Vorfeld des Tests waren groß, und so unterzogen wir das Samedi FS27/9 einer ausgiebigen Prüfung auf Herz und Nieren.
Bereits beim Auspacken des Rades im Büro zog das schlichte und dennoch nicht alltägliche Samedi FS sofort alle Blicke auf sich. Hier lohnt sich ein zweiter Blick um all die schönen Details des Rades zu entdecken. Soweit so gut: Doch noch wichtiger als das äußere Erscheinungsbild eines E-Mountainbikes ist schließlich die Performance im Gelände. Was wir hierfür bereits im Büro vermissten war eine Teleskopsattelstütze.
Wie gefühlt 90% aller E-Mountainbike Hersteller vertraut auch Moustache auf den Bosch Performance Mittelmotor mit 250Watt Leistung und 50Nm Drehmoment. Je nach persönlicher Vorliebe und Terrain kann man hier zwischen den verschieden Unterstützungsmodi “ECO”, “Tour”, “Sport” und “Turbo” wählen. Für uns hieß es zunächst aufsitzen, ab in den Turbo-Mode und nichts wie raus in den Wald.
Schon nach den ersten Metern ist die Devise klar: Aufsitzen und wohlfühlen. Auf unserem Test-Track steht zunächst ein kurzer Uphill auf dem Programm. Dank E-Antrieb gelingt dieser logischerweise mühelos. Lediglich in wirklich steilen Trailpassagen bergauf neigte das Vorderrad etwas dazu den Kontakt zum Boden zu verlieren. Hier ist der Fahrer gefordert am Sattel etwas nach vorn zu rutschen. Die insgesamt sehr ausgewogene und angenehme Sitzposition in Kombination mit einem soliden 73° Sitzwinkel und der steten Unterstützung des E-Antriebs nehmen im Prinzip jedem Anstieg seinen Schrecken. Dank des SRAM XO1 Antriebs mit großem 42er Ritzel ist die Trittfrequenz auch in steilem Gelände ausreichend hoch, wodurch der Bosch Performance Antrieb hier zuverlässig unterstützt.
Entspannt bergauf fahren ist das Eine aber mindestens genau so wichtig ist natürlich, wie sich das Bike auf der Ebene und im Downhill schlägt. Mann sieht es dem Rad nicht an, aber genau hier wurden wir am stärksten positiv überrascht. War der Hinterbau im Uphill noch unauffällig zeigte er Bergab sein wahres Gesicht. Unglaublich satt und beinahe endlos fühlt sich der Federweg an. Das ausgesprochen sensible Ansprechverhalten weiß zu überzeugen. Mit einem 68,5° flachen Lenkwinkel und einer zentralen Position im Rad fühlt man sich direkt richtig wohl. Das durchdachte Cockpit mit einem 740mm breitem Lenker und kurzem 50mm langen Vorbau unterstützt, zusammen mit den 456mm langen Kettenstreben das agile Handling des Bikes. Dennoch wirkt das Samedi mit seinen 20.7kg in keiner Situation nervös. Lediglich eine Vario Stütze und griffigere Reifen, sowie eine steifere Gabel könnten das Fahrvergnügen noch weiter steigern.
Technische Daten Moustache Samedi FS27/9 Gold:
- Motor: Bosch Performance Mittelmotor, 250 Watt
- Akku: Bosch Power Pack, 400 Wattstunden
- Bremsen: Avid Elixir 180/180mm, hydraulische Scheibenbremsen
- Schaltung: SRAM X01 11fach (10-42 Z.)
- Federgabel / Dämpfer: FOX 32 Float 130mm mit CDT / Fox Float CTD
- Preis: 5.299,00 Euro
- Gewicht: ca. 20.7kg
- Weitere Informationen: moustachebikes.com/de/
Fazit: Mit dem Samedi FS27/9 Gold konnte uns die noch realtiv junge französische Bikeschmide auf ganzer Linie überzeugen. Die hochwertiger, stimmige Ausstattung und der hervorragend funktionierende Hinterbau lassen kaum mehr Wünsche offen. Das einzigartige, edle Design rundet das positive Gesamtbild ab.
Text: Max Schmitt Foto: Christian Lämmle, Patrick Sauter
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