Der Bike-Markt ist vielfältiger als je zu vor. Komplexe Technologien, Elektronik, unzählige Bike-Gattungen und eine noch größere Masse an Equipment, Accessoires und Komponenten. Viele Optionen machen die Entscheidungsfindung schwer(er), vor allem wenn es um die richtige Entscheidung gehen soll.
In Zeiten eines immer stärker werdenden Onlinehandels bei dem alles meist um “Geiz ist geil” dreht und einer digitalen Vergleichbarkeit von Preisen hat es der Fachhändler nicht gerade leicht.
Dabei braucht man die lokalen Bikeshops heute mehr als je zuvor – vorausgesetzt, sie machen einen guten Job für die Hersteller und vor allem für die Kunden.

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Vorbei sind die Zeiten, in denen man als Händler vor sich hintrödeln konnte: E-Mountainbikes, Komponenten und Accessoires sind vielfältiger, komplexer und damit beratungs- wie serviceintensiver denn je. Das ist eine große Chance für den Einzelhandel, hier
einen besseren Job zu machen als der meist günstigere Onlinehandel.

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Denn oft kann sich das beim Online-Einkauf gesparte Geld durch teure Werkstattkosten beim Händler schnell in Luft auflösen – zum Beispiel, wenn die eigenen Schrauber- und Technikkenntnisse für eine korrekte Montage und Einstellung nicht ausreichen. Oder noch schlimmer: Durch falsche Abstimmung holt der Kunde nicht einmal ansatzweise das Potential und die Performance aus dem online gekauften Produkt heraus.
Sollte man also auf den Online-Einkauf verzichten? Ist der Gang zum Händler stets besser?

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Nein! Denn wie überall im Leben gibt es auch hier gute und schlechte Vertreter der Zunft. So kann es sein, dass der lokale Shop lediglich versucht, seine Auslaufmodelle in den noch vorrätigen Größen loszuwerden. Oder dem Kunden aufgrund seiner geringen Markenvielfalt nur “ein” statt “das” passende Bike anbietet.
Dennoch ist Fakt: Wer nicht selbst versierter Schrauber und Techniker ist und trotzdem die optimale Performance aus seinem teuren Bike herausholen möchte, kommt um einen guten Bikeshop nicht herum.

Doch zu welchem Shop soll man gehen? Wo kann man sich sicher sein, dass man das bekommt, was man will?

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Dazu haben wir zusammen mit einer Jury aus
Industrie- sowie Handelsvertretern und Experten wie auch aus dem Feedback zahlreicher Biker einen umfassenden Kriterienkatalog erarbeitet, anhand dessen die Shops bewertet und dann gegebenenfalls ausgezeichnet werden. Gleichzeitig soll diese
Auszeichnung Inspiration und Anreiz für andere
Händler sein, sich zu verbessern und in den
Folgejahren zu einem Auszeichnungskandidaten zu
werden.

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Klar ist, dass sich deutschlandweit die Shop-Konzepte stark unterscheiden. Entsprechend müssen die Kriterien persönliche und objektive Faktoren sowie optionale Gesichtspunkte enthalten, welche in der Gesamtbetrachtung des Fachhändlers eine maßgebliche Rolle spielen.

So gibt es auf der einen Seite die Generalisten oder auch Vollsortimenter, deren Ladenkonzept es ist, Bikes, Komponenten, Accessoires, Beratung und Werkstattservice ganzheitlich anzubieten.

Auf der anderen Seite gibt es die Concept-Stores, die aufgrund ihrer Ausrichtung nur ein spezielles Segment bedienen und nur bestimmte Dienstleistungen anbieten, sprich: eine Nische für sich besetzen oder gar nur einzelne Marken anbieten.

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Diese grundsätzliche Unterscheidung hilft dem Kunden meist schon beim ersten Schritt der Orientierung.

Egal ob beim Betreten des Ladens oder im Beratungsgespräch, das Wichtigste ist, dass der Kunde bekommt, was er möchte. Der Weg zum passenden Produkt beginnt mit der Navigation durch den Laden und dessen Übersichtlichkeit, Stichwort: geordnete Themenwelten versus unstrukturierte Rumpelkammer.

Doch nicht nur die physische Ein- und Aufteilung sollte Orientierung bieten, sondern vor allem gut geschultes Personal. Und zwar durch umfassendes und aktuelles Fachwissen, das den Grundstein für eine kompetente Beratung legt und verhindert, dass dem Kunden nur “irgendetwas” verkauft wird. Gerade im Bereich der E-Mountainbikes gibt es aktuell große Entwicklungssprünge und unzählige neue Hersteller bzw. Produkte für dieses Segment.

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Einige clevere Händler haben erkannt: Bikerinnen sind eine immer größer werdende und ernstzunehmende Zielgruppe, der unter Umständen eine Fläche mit für Frauen designten Produkten zur Verfügung gestellt werden sollte. Vor allem steht aber auch hier die Beratung im Vordergrund: Frauen haben andere Bedürfnisse und Anforderungen, wenn es um Bikes und Accessoires geht. Und denen sollte ein kompetenter Händler auch gerecht werden können.

Hat man sein Bike schon gekauft, braucht man früher oder später eine gute Werkstatt, die es wartet und repariert. Neben technischen Fertigkeiten sind hier bei der Auswahl auch noch andere Faktoren wichtig, wie zum Beispiel die Transparenz der Kosten oder Bearbeitungszeiten, in denen der Kunde auf sein Bike verzichten muss.

Doch ein Bikeshop wäre (meist) kein guter Bikeshop, wenn er die Leidenschaft seiner Kunden (und in vielen Fällen auch Freunde) nicht teilt. Denn nur dann kann er auf ihre Bedürfnisse voll und ganz eingehen.

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Individualität spielt deshalb eine große Rolle und kann aus einem guten einen der besten Bikeshops machen. Ausgiebige Probefahrten, gemeinsame Szene-Filmabende, spezielle Technik-Kompetenzen, Zufriedenheitsgarantie, Express-Reparatur und sinnvolle Events machen aus einem Bikeshop mehr als ein bloßes Geschäft. Sie erschaffen einen Szenetreff, in dem man sich verabredet, fachsimpelt und gemeinsam Spaß hat. Und das sollte den meisten Kunden mehr Wert sein als ein paar online gesparte Cents.

Eine Rückbesinnung auf wahre Qualität, das ist das eigentliche Ziel der Top100 – Deutschlands Beste E-Mountainbike Shops. Was uns am Herzen liegt: euch die beste Lösung zu vermitteln.

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Die heiße Bewerbungsphase läuft! Zahlreiche Bewerbungen von Fachhändlern sind für den Zertifizierungsprozess bereits eingegangen. Seit September ist das E-MOUNTAINBIKE-Team in ganz Deutschland unterwegs und besucht jeden Shop einzeln, der sich zuvor beworben hat, um sich von jedem Fachhändler vor Ort ein genaues Bild zu machen. Die Auswertung findet im Jury-Plenum Ende 2014 statt und wird zusammen mit den Auszeichnungen Anfang 2015 bekanntgegeben. Wir werden euch über die Fortschritte in den nächsten Ausgaben und auf der Webseite auf dem Laufenden halten.

Eure Geheimtipps und Anregungen sind natürlich immer gerne gesehen! Schreibt uns einfach an:
Whistleblower@ebike-mtb.com

Text: Robin Schmitt | Photos: Christoph Bayer


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Über den Autor

Robin Schmitt

Robin ist einer der zwei Verlagsgründer und Visionär mit Macher-Genen. Während er jetzt – im strammen Arbeitsalltag – jede freie Sekunde auf dem Bike genießt, war er früher bei Enduro-Rennen und ein paar Downhill-Weltcups erfolgreich auf Sekundenjagd. Nebenbei praktiziert er Kung-Fu und Zen-Meditation, spielt Cello oder mit seinem Hund (der eigentlich seiner Freundin gehört!), bereist fremde Länder und testet noch immer zahlreiche Bikes selbst. Progressive Ideen, neue Projekte und große Herausforderungen – Robin liebt es, Potenziale zu entdecken und Trends auf den Grund zu gehen.