Das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC ist mit 4.999 € eines der günstigsten Bikes im Vergleichstest. Dennoch lässt es zumindest auf dem Papier kaum Wünsche offen. Wenn es auf dem Trail auch noch so gut dasteht wie in der Ausstattungsliste, fragen wir uns: Wie machen die das?

Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Das beste E-Mountainbike 2020 um 5.500 € – 8 Modelle im Vergleichstest

CUBE Stereo Hybrid 140 HPC | Bosch Performance Line CX/625 Wh | 150/140 mm (v/h) | 24,75 kg in Größe L | 4.999 € | Hersteller-Website

Das Stereo Hybrid 140 HPC ist, typisch CUBE, von vorne bis hinten durchgestylt. Das schwarz-orange Farbkonzept des 29ers zieht sich vom Carbon-Hauptrahmen bis hin zu Laufrädern und Reifen. Ebenfalls typisch CUBE ist die hochwertige Ausstattung zum Knallerpreis von 4.999 €. Das FOX Performance-Fahrwerk mit 36er-Gabel und DPX2-Dämpfer liefert 150/140 mm Federweg. Die MAGURA MT7-Bremse mit 200-mm-Scheiben vorne wie hinten sucht in puncto Standfestigkeit und Bremspower ihresgleichen in diesem Test. Und die Schwalbe-Reifenkombination aus Magic Mary vorne und Hans Dampf hinten mit Super Gravity-Karkasse ist auch auf sehr ruppigen Trails (fast) nicht platt zu kriegen. Kritik erntet nur die hauseigene Variostütze bzw. ihre Remote: Die ist sehr wackelig und undefiniert und kann sich bei ergonomisch sinnvoller Platzierung am Cockpit mit dem Bremshebel verhaken. Trotz seines Carbonrahmens bringt das Bike 24,75 kg auf die Waage, glänzt aber auch mit einem technischen Highlight, nämlich mit dem schicken Akkucover, das ohne sichtbares Schloss auskommt und den 625 Wh starken Bosch-Akku im Unterrohr versteckt. Beim Ladeport hat der Bosch-Standard nicht ausgereicht und CUBE hat kurzerhand eine eigene Abdeckung am Sitzrohr entwickelt. Der Akku speist den Bosch Performance CX-Motor. Auch das Kiox-Display ist dank hauseigener Halterung gut geschützt neben dem Vorbau positioniert. Weniger schön integriert ist der externe Geschwindigkeitssensor auf der Kettenstrebe, bei dem noch immer ein Speichenmagnet zum Einsatz kommt. Hier kann es schneller zu Defekten kommen als bei integrierten Sensoren.

CUBE Stereo Hybrid 140 HPC

4.999 €

Ausstattung

Motor Bosch Performance Line CX 75 Nm
Akku Bosch PowerTube 625 Wh
Display Bosch Kiox
Federgabel FOX 36 Perfromance Grip 150 mm
Dämpfer FOX DPX2 Performance 140 mm
Sattelstütze CUBE Dropper Post 150 mm
Bremsen MAGURA MT7 200/200 mm
Schaltung SRAM NX Eagle 1x12
Vorbau CUBE Performance Stem 50 mm
Lenker Newmen Evolution 780 mm
Laufradsatz Fulcrum E-Metal 700 29"
Reifen Schwalbe Magic Mary/Hans Dampf Super Gravity 2,6"

Technische Daten

Größe S, M, L, XL
Gewicht 24,75 kg
Zul. Gesamtgewicht 125 kg
Max. Gewicht Fahrer/Equipment 100 kg
Anhänger-Freigabe ja
Ständeraufnahme nein

Nicht konsequent genug
CUBE setzt zwar auf einen massiven Kettenstrebenschutz mit Rillenstruktur, die ungeschützte Sitzstrebe sorgt dennoch für Kettenschlagen.
Sinnvolles Mehrgewicht
Die Schwalbe-Reifen mit Super Gravity-Karkasse sind zwar nicht gerade leicht, generieren aber sehr viel Grip und halten verpatzte Linien oder harsche Durchschläge bei großen Hits gut aus.
Beste Bremse im Test
Die MAGURA MT7 ist mit riesigem Abstand die beste Bremse im gesamten Testfeld!
Antiquiert
Im Jahr 2020 setzt CUBE noch immer auf einen externen Geschwindigkeitssensor. Wir wiederholen uns …
Besser als das Original
Der originale Halter von Bosch positioniert das Kiox-Display exponiert auf dem Vorbau, beim ACID-Halter von CUBE sitzt es hingegen gut geschützt daneben. Unser Tipp: Display festschrauben!
Doppelt durchgefallen
Die super harten und unkomfortablen Griffe und die wacklige, undefinierte Remote der Variostütze sind der einzige Anlass zur Kritik an der Ausstattung. Hochwertiger Ersatz ist hier aber zum Glück nicht teuer.

Die Geometrie des CUBE Stereo Hybrid

In Sachen Geometrie siedelt sich das Stereo Hybrid 140 HPC in diesem Vergleichstest im kompakten Mittelfeld an. Mit 74,8° fällt der Sitzwinkel etwas flacher aus als bei der Konkurrenz. Durch den Knick im Sattelrohr flacht sich der Sitzwinkel obendrein mit zunehmendem Sattelauszug ab. Dennoch ist die Sitzposition in der Ebene auch für große Fahrer sehr angenehm, mit guter Lastverteilung zwischen Gesäß und Händen. Dank der Kombination mit dem komfortablen Fahrwerk sind so auch lange Touren sehr gut machbar.

Kein anderes Bike lässt sich so easy handeln wie das CUBE. Erst bei Highspeed fordert es einen wachsamen Fahrer.

Größe S M L XL
Sattelrohr 375 mm 420 mm 470 mm 520 mm
Oberrohr 571 mm 592 mm 616 mm 642 mm
Steuerrohr 105 mm 108 mm 118 mm 138 mm
Lenkwinkel 65,6° 65,6° 65,6° 65,6°
Sitzwinkel 74,8° 74,8° 74,8° 74,8°
Kettenstrebe 457 mm 457 mm 457 mm 457 mm
Tretlagerabsenkung 33 mm 33 mm 33 mm 33 mm
Radstand 1.189 mm 1.210 mm 1.235 mm 1.262 mm
Reach 411 mm 431 mm 452 mm 471 mm
Stack 617 mm 620 mm 629 mm 647 mm

Das CUBE Stereo Hybrid 140 im Test

Bei technischen Herausforderungen bergauf zählt das CUBE zu den besten Kletterern im Test. Dank der relativ langen Kettenstreben und der niedrigen Front fällt es selbst großen Fahrern trotz hecklastiger Sitzposition leicht, das Vorderrad am Boden zu halten. Das Fahrwerk und die stabilen Reifen, die problemlos mit niedrigem Luftdruck gefahren werden können, generieren auch unter rutschigen Bedingungen viel Traktion. Aber auch auf flowigeren, verwinkelten Passagen bergauf fühlt sich das wendige Stereo Hybrid 140 wohl und setzt Richtungswechsel spielerisch um.

Das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC verzichtet völlig auf Bling-Bling oder Leichtbau. Stattdessen ist die Ausstattung auf zuverlässige Trailperformance getrimmt.

Spontane Linienänderungen, enge Kurven und Anlieger meistert das CUBE Stereo Hybrid 140 HPC bergab ebenso souverän. Kaum ein anderes Bike im Test lässt sich mit einer solchen Leichtigkeit beherrschen. Erst bei richtig hohen Geschwindigkeiten fordert es einen aktiven und präzisen Fahrstil. Denn wer mit Vollgas auf Hindernisse draufhält, kommt bald an die Grenzen der kompakten Geometrie und des Fahrwerks: Bei größeren Sprüngen oder harten Einschlägen gibt das Stereo Hybrid 140 HPC den Federweg recht schnell frei und schlägt dann harsch durch. Ist man etwas gemäßigter unterwegs, kann das Fahrwerk jedoch auch auf richtig anspruchsvollen Trails sehr viel Traktion generieren und das CUBE kann seine Vorteile in der Ausstattung voll und ganz ausspielen: Die griffigen Reifen und die sehr gut dosierbare und ebenso bissfeste MAGURA-Bremse sorgen stets für Kontrolle über das Bike und ein hohes Sicherheitsempfinden.

Tuning-Tipp: weichere Griffe | Sattelstützen-Remote, z. B. von BikeYoke | Spacer im Dämpfer für sehr aktive Fahrer

Helm POC Tectal Race SPIN NFC | Brille POC Aspire | Jersey POC Essential Enduro Jersey | Knieschoner POC Joint VPD System Knee | Schuhe CUBE GTY STRIX

Fahreigenschaften

7

Agilität

  1. träge
  2. verspielt

Laufruhe

  1. nervös
  2. laufruhig

Handling

  1. fordernd
  2. ausgewogen

Fahrspaß

  1. langweilig
  2. lebendig

Motor-Feeling

  1. digital
  2. natürlich

Motor-Power

  1. schwach
  2. stark

Preis-Leistung

  1. schlecht
  2. top

Einsatzbereich

Forstweg

1

Flowtrail bergauf

2

Flowtrail bergab

3

Technischer Singletrail bergauf

4

Technischer Singletrail bergab

5

Downhill-Strecken

6

Unser Fazit zum CUBE Stereo Hybrid 140 HPC

Beim CUBE Stereo Hybrid 140 HPC trifft eine durchdachte, trailorientierte Ausstattung auf einen Rahmen mit smarten Details und ausgewogener Geometrie. Kaum ein anderes Bike im Test lässt sich so einfach manövrieren und hat einen so breiten Einsatzbereich. Nur für Adrenalin-Junkies, die ein Bike zum Highspeed-Ballern suchen, ist das CUBE nicht die beste Option. Dank stimmigem Gesamtkonzept und sehr guter Performance sichert sich das Stereo Hybrid 140 HPC unseren begehrten Kauftipp!

Tops

  • sehr hochwertige und durchdachte Ausstattung
  • großer Einsatzbereich
  • super wendig und easy zu beherrschen

Flops

  • undefinierte Remote der Sattelstütze
  • bei Highspeed zu wenig Reserven im Fahrwerk
  • Geschwindigkeitssensor mit Speichenmagnet

Mehr Informationen findet ihr unter cube.eu

Das Testfeld

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Words: Photos: Finlay Anderson